Das Digitale wird unsere bekannte Welt verändern. Die Frage ist, ob wir die Veränderung als radikal empfinden und daher von einer Revolution sprechen. Oder empfinden wir Veränderung als einen ständigen und somit natürlichen Prozess, den wir als Transformation gestalten und aktiv leben wollen.
Digital stammt von dem Wort digitus. Das ist lateinisch und heißt der Finger. Das ist in unserem Zusammenhang äußerst interessant. Denn die Finger sind ein Werkzeug, das uns Menschen wesentlich ausmacht. Die Finger sollen im Rahmen der Evolution eine herausragende Rolle bei
gespielt haben.
Das hohe Maß der Geschicklichkeit sowie der Feinjustierung zeichnet die Finger ebenso wie unsere Sprachorgane aus. Beides ist mit der so genannten Motorischen Intelligenz verbunden. Darin unterscheiden wir uns wesentlich von unserem genetisch fast identischen nächsten Verwandten, dem Affen.
Der Finger ist äußerst sensibel. Unter der Fingerkuppe befinden sich circa 700 Berührungs- und Druckrezeptoren. Das macht die Finger zu einem leistungsfähigen Wahrnehmungsorgan, das wir zum Beispiel beim Klavier spielen unterbewusst nutzen, um uns auf der mit über 7 Oktaven sehr umfangreichen Klaviatur zu orientieren, und die Augen für das Verarbeiten von in Noten gespeicherten Informationen frei zu haben.
Nicht alle begrüßen die Digitalisierung mit offenen Armen
Natürlich dringt das Digitale auch in die Welt der Klavierspieler vor. Die Qualität der zum Akustikpiano alternativen Digitalpianos wird immer besser. Doch trotz aller tatsächlich bemerkenswerter Fortschritte fehlt noch der Punkt auf dem i zur absoluten Anerkennung der Digitaltechnik als Ersatz der natürlichen Akustik und der physikalischen Tonerzeugung. Über diesen Punkt auf dem i möchte ich mich im folgenden mit Ihnen austauschen und Ihnen davon berichten, dass es einen ersten Erfinder gibt, der eine hervorragende Lösung gefunden hat.
Von der Rolle des Spielgefühls im Digitalpiano
Interessanterweise wird das Spielgefühl bei keinem Hersteller von Akustikpianos thematisiert. Erst auf den Homepages der Produzenten von Digitalpianos greift man das Thema auf. Dort lobt man seine Produkte wegen des verbesserten Spielgefühls zum Beispiel aufgrund von
Umso besser das Spielgefühl, desto höher ist der Wert des Digitalpianos. Bemerkenswert ist, dass in den besten Varianten eine annähernd echte Klaviermechanik mit identischen Hebelverhältnissen und somit auch mit identischen Gewichten zu finden ist. Das heißt aber mit anderen Worten: Das Digitalpiano nähert sich in den für den sinnlichen Klavierspieler wesentlichen Eigenschaften immer stärker dem Akustikpiano an. Daher drängt sich die Frage auf: Welchen Gewinn hat man eigentlich von dem digitalen anstelle des akustischen Klangs?
Sparen ist das Gegenteil von Kauflust
Der Gewinn ist zuerst einmal ein Sparprogramm:
Darüber hinaus besteht der Gewinn in einem größeren Spektrum an klanglichen Möglichkeiten sowie dem Einsatz von Effekten, die bislang unmöglich waren. Da wir in unserem Denken selten chancen-orientiert sondern eher risiko-scheu veranlagt sind, halten wir all den scheinbar unschlagbaren Vorteilen das entscheidende Argument entgegen: Wie steht es um die Qualität des digital erzeugten Klangs?
Samples sind digitalisierte Muster des akustischen Klangs
Die Antwort ist eine geschickte Lösung: Man versucht gar nicht mehr, Klavierklang synthetisch zu erzeugen. Stattdessen hat man den Originalklang digitalisiert. In so genannten Samples, also Mustern, die man analog aufgenommen und anschließend digitalisiert hat. Dazu geht man als gute Klaviermarke mit seinem besten Instrument in die besten Studios, um dort in einem ziemlich aufwendigen Prozess alle möglichen Klangmuster störungsfrei aufnehmen zu können. Anschließend werden diese Audiodateien digitalisiert und in einer Klangbibliothek der Marke XYZ für den Einsatz in einer Digital Audio Workstation (DAW) zur Verfügung gestellt. Alle großen Marken sind diesen Weg bereits gegangen. Und das bedeutet: Der Klang des Digitalpianos ist im besten Fall also viel besser, als ich es mir räumlich und preislich in Form eines Konzertflügels einer Spitzenmarke leisten könnte. Damit können wir das Thema der Klangqualität also abhaken. Diskutieren können wir nur noch über die Form der Wiedergabe. Hier gibt es alternativ beziehungsweise ergänzend zu Lautsprechern das Konzept, die digitalen Sounds über Transducer auf einen Resonanzboden zu übertragen. Aber: Dieses Konzept verlangt schon wieder einen Klangkörper, den man sich ja gerade bei der digitalen Version des Akustikpianos eingespart hat...
Der Weg zum Erfolg führt über die Emotion, Sinnlichkeit und Authentizität
Kommen wir wieder zum Spielgefühl zurück. Denn das ist es, das uns trotz aller erreichten Fortschritte immer noch davon abhält, den digitalen Mitbewerbern die höchste Anerkennung zu gewähren. Wie schon angedeutet, fehlt hier noch der Punkt auf dem i. Aber was kann das sein, wenn man wie beschrieben bereits fast identische Klaviermechaniken in ein Digitalpiano integriert? Der kleine Unterschied muss in dem Wort fast liegen. Was leisten also die Mechaniken im Digitalpiano NICHT? Sie erzeugen keinen Klang. Man bewegt zwar eine Taste und an deren Ende wie im Akustikpiano eine Mechanik, aber die Mechanik(attrappe) hat letztlich keine Funktion. Man betrügt die äußert leistungsfähigen menschlichen Sinne aus einer Vielzahl von Rezeptoren sowie eine äußerst leistungsfähige da in der Sensorik die Grenzen des eigenen Körper überschreitende Wahrnehmung durch einen Scheinprozess. Der Ingenieur zuckt mit den Schultern. Denn der Klang wird ja digital abgerufen. Den muss man nicht mehr mit einer Mechanik erzeugen. Er versteht das Problem nicht wirklich. Was also ist das Problem? Es ist ein Problem des Marketings. Der Kunde nicht die Technik muss ins Zentrum der Fragestellung. Der Kunde ist wie schon angedeutet ein sinnliches Wesen. Dessen Sinne wollen authentisch bedient werden. Authentizität ist der Schlüssel. Das heißt, der Kunde will spüren, dass er den Klang erzeugt – wie beim Akustikpiano. Das muss das Digitalpiano leisten, um eine emotional überzeugte Anerkennung zu erhalten. So lautet die Aufgabe, die nur der meistern kann, der bereit ist, sich dieser Aufgabe im Sinne einer Herausforderung zu stellen.
Kein Szenario verspricht eine Lösung
Das Problem der Hersteller von Digitalpianos ist nun, dass die für unser Problem spezielle Bewusstseinserweiterung bei deren Technikern mangels entsprechender Dialoge mit davon betroffenen Klavierspielern nicht stattfinden kann. Schließlich sind Klavierspieler ja nicht die Klientel der Digitalpianoproduzenten. Also braucht es einen Klavierbauer, der die Gelegenheit hatte, sich im Kundendienste ausreichend häufig, offen und intensiv mit seinen Kunden über all die relevanten Fragen auszutauschen. Und dieser Klavierbauer müsste dann auch noch interessiert daran sein, eine Hybrid-Lösung zu finden, die mindestens genauso gut ist, wie das Original. Das heißt, der im Digitalpiano bislang scheinbar überflüssige Prozess der Klangerzeugung muss sich genauso anfühlen wie im Akustikpiano. Wir erkennen sofort: Dieses Szenario der Problemlösung über einen Klavierbauer ist genauso unwahrscheinlich.
Ein Schattensprung? Das ist doch unmöglich!
Trotzdem ist genau der zuletzt geschilderte schier unmögliche Fall eingetreten. Mario Aiwasian war beteiligt an der Entwicklung des Computerflügels CEUS des österreichischen Klavierbauers Bösendorfer. Ferner war er im Konzertdienst von Bösendorfer tätig. Er erfüllte also die von uns oben ermittelten Kriterien. Kurz bevor man bei Bösendorfer entschieden hatte, sich nicht von den Chinesen, sondern von dem japanischen Konzern Yamaha übernehmen zu lassen, verließ Mario Aiwasian die Firma Bösendorfer, um seine eigene Firma Alpha-Pianos GmbH zu gründen. Das war 2006. Seitdem hat er zwei Supermodelle entwickelt. Das erste Modell nennt er ein Sensorpiano, da er dafür einen neuen Sensor entwickelt hat. Das zweite Modell trägt den Namen MPiano, womit er sich auf ein Mechatronik-Piano bezieht, da die herausragenden Leistungen dieses Modells in der Spielart mittels mechatronischer Lösungen möglich wurden.
Mario Aiwasian war sich also aufgrund der Dialoge im Rahmen des Konzertservice des Problems bewusst. Gleichzeitig hatte er über den Computerflügels CEUS das Know-how und die Bereitschaft, grenzüberschreitend nach Lösungen zu suchen. Er fand den Punkt auf dem i, der den Unterschied ausmacht, da er den Klavierspielern zuhörte und deren Bedürfnis verstanden hatte. Auf dieser Grundlage entwickelte er einen Sensor, der das Unmögliche da scheinbar Überflüssige möglich macht, nämlich ein authentisches Spielgefühl. Die Modelle Studio und Grand von Alpha-Pianos gehören in die Kategorie der Digitalen Hybrid-Pianos. Die Klangerzeugung geschieht mittels Samples digital. Aber in beiden Modellen steckt eine echte Flügelmechanik. Diese Mechanik enthält sogar Klavierhämmer mit identischen Hammerfilzen. Und jetzt kommt es: Diese Klavierhämmer schlagen wie im Akustikpiano gegen einen echten Widerstand, der dem Widerstand von Saiten entspricht. Die Intensität des Auftreffens auf dem Widerstand wird mittels extra entwickelter Sensoren gemessen und über die Schnittstelle MIDI digital verarbeitet. In diesen Digitalen Hybrid-Pianos bekommt das Spielgefühl also die vom Akustikpiano her gewohnte Authentizität. Das heißt: Der Spieler hat das Gefühl, das angeblich Unmögliche zu leisten, nämlich im Digitalen Hybrid-Piano den Ton zu erzeugen! Und auch die Ohren der Spieler werden bei diesen Modellen weder ge- noch ent-täuscht, denn sie hören die besten Samples des Jahrhundertflügels Imperial von Bösendorfer, einem akustischen Piano mit dem gigantischen Tonumfang von vollständigen 8 Oktaven. Mit diesem außergewöhnlichen Tonumfang verbunden ist ein größerer Klangkörper, dessen Größe sich unmittelbar auf die Klangqualität auswirkt. Das ist im Gesamtpaket eine in mehrfacher Hinsicht großartige und sensationelle Leistung, da es Mario Aiwasian fertig gebracht hat, über den Schatten seiner Zunft zu springen.
Akustischer Klang + digitale Sounds = Hybridklang
Diese Idee könnte man nun in das Hybrid-Klavier übertragen. Sie fragen vermutlich, was denn nun ein Hybrid-Klavier sei? Nun, das ist die zeitgemäße Erweiterung unseres guten alten Akustikpianos, das wir bereits zu Hause stehen haben. Das können wir mit all den großartigen Eigenschaften, von denen ich Ihnen hier berichte, nachträglich anreichern. Somit ist klar: Das Hybrid-Klavier ist kein Digitales Hybrid-Piano, sondern es gehört in die Kategorie des Akustischen Hybrid-Pianos. Im Vergleich zu der Sparversion des Digitalen Hybrid-Pianos kann es mehr: Das Akustische Hybrid-Piano kann Hybrid-Sounds, also die Mischung aus akustischem Klavierklang und digitalen Sounds erzeugen. Das ist bei den Digitalen Hybrid-Pianos im Rahmen des Sparkonzepts nicht möglich. Denn man spart sich dort den akustischen Klangkörper und damit verbunden gleich ein ganzes Bündel an Serviceleistungen.
Wenn man die Idee Mario Aiwasians, wie man die Lücke des Spielgefühls im Rahmen der digitalen Klangerzeugung schließt, auf das Hybrid-Klavier überträgt, dann geht es hier um Sensoren, die man im Hammerkopf zum Beispiel unterhalb der Filzschicht anbringen könnte. Sie messen die Intensität des Auftreffens des Hammers auf den Saiten und senden die ermittelten Daten zur digitalen Verarbeitung an eine entsprechende Software. Die Entwicklung derart zeitgemäßer, mit speziellen Sensoren ausgestatteter Klavierhämmer wäre die richtige Herausforderung zum Beispiel für eine Firma wie ABEL, um im Ranking der Mechanikhersteller Nummer Eins zu werden.
Mit Hybrid-Sounds im Akustikpiano bekommen wir neue Möglichkeiten zum Ausdruck unserer Gefühle durch den differenzierten Einsatz völlig neuer Klangmuster. Darüber hinaus bekommt unser Akustikpiano dadurch zusätzlich moderne Sounds. Aktuelle Songs klingen nun auch am Klavier zeitgemäß! Und das beste daran ist die Tatsache, dass man das bereits vorhandene Akustikpiano mit diesen Mehr-Wert-Eigenschaften nachträglich anreichern kann. Informieren Sie sich über die von Praeludio® zur Verfügung gestellte Anleitung zum Selbst-Umbau Ihres Akustik-Pianos in ein Akustisches Hybrid-Piano!