Henriette Gärtner wird charmant von der Veranstalterin Frau Leuschner und begeistert vom Publikum im Neuen Schloss von Bad Lobenstein begrüßt. Charmant bedankt sich die Konzertpianistin und erläutert den aufmerksamen Zuhörern ihr deutsch-italienisches Programm. Stille kehrt ein. Henriette Gärtner erweist sich als Meisterin des so genannten Inneren Spiels. Die Kunst besteht darin, innerlich entspannt und gleichzeitig konzentriert den Spannungsbogen des nun folgenden Stückes aufzubauen, der sie anschließend wie auf einem natürlichen Fluß durch das Stück trägt.
Diese Phase ist der magische Moment, in dem sich die Verbindung zwischen Interpretin und ihrem Publikum aufbaut. Ein unsichtbares Netzwerk entsteht. Jeder ist mit jedem verbunden. Empathisch fühlen sich alle Konzertbesucher in diesem Moment mit der Pianistin ganz besonders verbunden: Die meisten Klavierspieler vermeiden nämlich diesen extrem stressgeladenen Moment der Öffentlichkeit. Umso mehr genießen es die gleichen Hausmusiker als Zuhörer, die brillante Stress-Bewältigung der Pianistin über die Länge eines ganzen Klavierkonzerts zu erleben.
Die durch das Mitgefühl entstandene Spannung lässt den ersten Ton zum Türöffner werden. Der Pianoklang geht unter die Haut. Tief im Unterbewusstsein werden Bilder aktiviert, treten ins Bewusstein und verblassen wieder. Diese traumähnlichen Phantasien sind interessanterweise das Kriterium für gutes Zuhören.
Das Konzert beginnt mit der Sonate Nummer V von Baldassare Galuppi. Diese Sonate ist der folgenden Mondscheinsonate von Beethoven im Aufbau ähnlich, da beide mit einem langsamen Satz beginnen. Frau Gärtner zeichnet aus, dass Sie immer wieder selten gespielte aber nicht weniger hörenswerte Komponisten dem Publikum vermittelt.
Wussten Sie...
Das Publikum in Bad Lobenstein dankte Henriette Gärtner für beide Konzerte mit Standing Ovations. Ist das ein Wunder? Nein. Ihr Erfolgsgeheimnis beschränkt sich nicht auf ihre großartige Begabung. Frau Gärtner bereitete sich an jedem der beiden Konzerttage bis zu 4 Stunden an dem Flügel auf das Konzert vor. Dahinter steckt der Wille zur Höchstleistung als Grundlage einer ausgezeichneten Darbietung. Henriette Gärtner ist als deutsche Pianistin in ihrer Kombination aus einem emotional mitreißendem Vortrag und starken Leistungswillen vorbildlich. Da drängt sich der Gedanke förmlich auf, wie man das Potenzial der Pianistin über die reine Konzerttätigkeit hinaus nutzbar machen könnte. Denn jeder Konzertbesucher erfährt nicht nur aufgrund ihrer gelungenen Interpretationen sondern ganz konkret zwischen den einzelnen Kompositionen, dass Henriette Gärtner als Ergebnis ihrer intensiven Arbeit den interessierten Zuhörern mehr mitzuteilen hat.
Weitere Informationen: Henriette Gärtner im Spiegel der Presse.
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