Bei dem folgenden Hörbeispiel wurde ich zu einem Klavier gerufen, das 13 Jahre nicht gestimmt worden ist. Mein Ersturteil zur Verstimmung fiel moderat aus. Das gefiel der Klavierspielerin aber gar nicht, und sie warf ein, dass doch einige Töne im Diskant sehr schlecht klingen würden. Aha, natürlich, der Klang ist ja für uns Klavierspieler ein ganz wesentliches Kriterium, das darüber entscheidet, ob ich mich beim Klavier spielen entspannen und harmonisieren kann oder nicht. Daher schauten wir uns gemeinsam die Hammerfilze des russischen Klaviers genauer an und stellten fest, dass diese ziemlich intensiv getränkt worden sind. Nun wird das Klavier also zuerst gestimmt, um anschließend beurteilen zu können, welche Klangdifferenzen auf einen schlecht eingestellten Anschlag sowie die harten Hammerfilze zurückzuführen sind. Da man nach der Stimmung die Fehlerquellen deutlicher erkennt, kann man dann bei der Intonation entsprechende Maßnahmen ergreifen. Nach einem ersten Durchgang der Grund-Intonation, bei der man den Klangcharakter eines Großteils des Instruments verändert, folgt ein zweiter und möglicherweise weitere Durchgänge der Feinintonation, bei der es darum geht, noch nicht optimal intonierte Einzeltöne zu verbessern, sowie die Tonreihe klanglich ausgleichend abzustimmen. Aber hören Sie doch selbst - und vergleichen Sie am Schluss unbedingt noch einmal das Endergebnis mit dem Ausgangszustand:
Ursache Hammerfilze getränkt Service 1: Stimmung Service 2: Grundintonation Service 3: Feinintonation Zum Seitenanfang Zurück zur Themenübersicht