Wie sich die Komplexität der Höraufgabe steigert, wenn nicht nur das Klavier verstimmt ist, sondern zusätzlich die Dämpfung nicht richtig funktioniert, können Sie bei den folgenden Beispielen hören.
Es handelt sich um Klavier der Marke Arnold (bzw. dem Nachfolger Bülow), das 1,40 m hoch ist und mangels Seriennummer vermutlich zwischen 1911 und 1924 gebaut worden ist. Das Klavier befindet sich im Originalzustand. Die Verstimmung lässt deutlich hören, dass der Bass wesentlich höher als der Diskant war.
Einen vergleichsweise tieferen Diskant trifft man sehr häufig bei verstimmten Klavieren an. Daher besteht außer der Präzision des Einzeltons ein weiteres Kriterien der guten Stimmung darin, ein Klavier über den großen Tonraum von 7 Oktaven auf einer Ebene zu stimmen. Mit diesem Kriterium integriert die Klavierstimmung neben dem Detail des Einzeltons sowie der Genauigkeit der Intervalle den Charakter der Ganzheitlichkeit der Stimmung. Es spielen sich zwar ein Großteil der Stücke innerhalb der mittleren 4 Oktaven eines Pianos ab. Doch kann man zum Beispiel ein Stück eine Oktave höher spielen, um so andere Höreindrücke der bereits bekannten Komposition zu bekommen. Wer Klavierkonzerte besucht, kann darüber hinaus live erleben, wie die gesamte Klaviatur bespielt wird und wie wichtig es dann ist, dass auch die höchsten Töne gut beim Ohr ankommen.
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