Ein Klavier ist nicht nur ein Tasteninstrument. Es gehört auch zur Gruppe der Saiteninstrumente und zu den Schlaginstrumenten, denn beim Klavier werden die Saiten von Filzhämmerchen angeschlagen. Diese Filzhämmerchen sitzen am Ende der Taste. Schlägt man mehrfach kräftig gegen die Saiten, so kann man den Ton verstimmen, da sich die Spannung der Saiten verändert.
Aber ein Klavier kann sich auch verstimmen, ohne dass es gespielt wird. Das liegt an der Konstruktion sowie den Umgebungsbedingungen. Der Resonanzboden ist nämlich gewölbt. Das heißt, die Saiten bekommen von unten durch den Resonanzboden Druck. Da der Resonanzboden aus Holz ist, verändert sich der Druck mit den Schwankungen der Luftfeuchtigkeit. Die Saiten passen sich dem höheren bzw. geringeren Druck mit einer höheren bzw. niedrigeren Tonhöhe an. Doch nach einigen solch klimatisch bedingten Veränderungen rutschen die Saiten ungleichmäßig nach. Die somit unausgeglichene Spannung der Saiten hören wir als Ver-Stimmung.
Hier finden Sie ergänzende Informationen zur Stimmhaltung in Verbindung mit dem Thema der Hybrid-Stimmtechnik. Unter dem folgenden Link finden Sie zu Klavieren mit einer Stimmpause bis zu 100 Jahren (!) Hörbeispiele.
Zum Seitenanfang Häufigkeit der KlavierstimmungDie allgemeine Antwort lautet: Alle Jahre wieder. Denn Klaviere verstimmen durch die Schwankungen der Luftfeuchtigkeit, die eine Veränderung der Holzfeuchtigkeit bewirkt. Die Veränderungen der Luftfeuchtigkeit sind eine Begleiterscheinung der verschiedenen Jahreszeiten. So ist die Luftfeuchtigkeit z.B. im Sommer höher als im Winter. Im Winter werden die Bedingungen für das Holz noch zusätzlich durch die Heizungen in den Wohnungen verschärft. Das heißt, im Winter werden teilweise die für Massivholz kritischen Werte von 30 Prozent Luftfeuchtigkeit unterschritten. Kritisch sind diese Wert für Massivholz, da es aufgrund der zu geringen Holzfeuchtigkeit zu Rissen im Holz kommen kann. Risse im Stimmstock bewirken, dass die Stimmnägel den festen Sitz im Holz verlieren und damit das Instrument nicht mehr gestimmt werden kann.
Zum Thema Keine Regel ohne AusnahmenDiese allgemeine Aussage kann jedoch erheblich abweichen. Zum Beispiel werden an Musikhochschulen die Instrumente teilweise alle 14 Tage gestimmt. Die Verstimmung dieser Instrumente ergibt sich trotz Beachtung einer stabilen Luftfeuchtigkeit daraus, dass diese Instrumente von den Studenten und Lehrkräften bis zu 12 Stunden täglich intensiv genutzt werden. Intensiv wird die Belastung für die Stimmung konkret durch den häufigen und harten Anschlag. Daher kann es sogar innerhalb eines Klavierkonzerts passieren, dass sich der Flügel durch den intensiven Anschlag des Pianisten bzw. der Pianistin verstimmt und in der Pause nachgestimmt werden muss.
Ferner spielen die klimatischen Veränderungen eine Rolle für die Stimmhaltung. In einem Jahr wie 2010 mit einem langen, trockenen Winter und einem extrem feuchten Sommer bewirken die starken Unterschiede der Luftfeuchtigkeit bei Klavieren und Flügeln sowohl in der Stimmhaltung als auch in der Spielart außergewöhnliche Reaktionen. Wenn sich also in solchen Zeiten Ihr Piano schneller als sonst verstimmt oder die Mechanik sich zäher als üblich bewegt, dann hängt das mit dem Klima zusammen. Die uns aktuell bevorstehenden klimatischen Veränderungen rücken das Thema Selberstimmen zunehmend in den Brennpunkt unseres Interesses an ökonomischen und nachhaltigen Lösungen.
Die Häufigkeit des Stimmens ist somit abhängig von
Da Ihr Klavier nicht kaputt geht, wenn man es länger nicht stimmt und wie soeben geschildert es keine absolute Regel für die Häufigkeit des Klavierstimmens gibt, ermutige ich gerne meine Kunden, auf die Ohren zu vertrauen. Denn wenn Sie hören, dass Ihr Klavier verstimmt ist, erst dann lohnt sich eine Klavierstimmung wirklich, da Sie anschließend den Unterschied deutlich hören werden.
Diese Empfehlung erstaunt viele Klavierbesitzer, da sie das wohl von meinen Kollegen so nicht kennen. Nun, die unterschiedliche Einstellung erklärt sich vor dem Hintergrund der Fähigkeiten sowie der Perspektive, aus der Ihnen Praeludio® diese Leistungen anbietet. Denn weder früher noch heute können allzu viele Stimmer ein länger nicht gestimmtes Piano innerhalb eines Termins ohne erhebliche Mehrkosten wieder in gute Stimmung bringen. Wenn man aber etwas nicht beherrscht, dann wird es für einen zum Problem. Um für sich selbst das Problem zu vermeiden und gleichzeitig den Umsatz mit wenigen Kunden zu optimieren, hatte es sich eingebürgert, die Klientel zu möglichst kurzen Stimmzyklen regelrecht zu erziehen. Das ist bei mir nicht der Fall, da ich Ihnen sogar diese Leistung zum Festpreis der Vorstimmung anbiete, und da mir darüber hinaus aufgrund meiner kundenorientierten Einstellung nicht wenige sondern sehr viele Kunden vertrauen. Dieses Vertrauen verdient sich die Klavierstimmerei Praeludio®, da die Angebote aus der Sicht des Kunden formuliert und entsprechend transparent gestaltet sind.
Zum Seitenanfang Aus Interesse an der StimmhaltungDa sich ein Klavier durch Schwankungen der Luftfeuchtigkeit verstimmt, ist der beste Zeitpunkt in der Jahreszeit, in der die Luftfeuchtigkeit am stabilsten ist. Dies ist im Sommer der Fall, wenn nämlich die Luftfeuchtigkeitswerte innerhalb und außerhalb der Wohnung identisch sind.
Zum Seitenanfang Wie wichtig Stimmung istDas hängt zum einen damit zusammen, dass viele Menschen im Sommer draußen sind, um sich direkt von der Sonne positiv aufladen zu lassen. Es ist ja bekannt, dass sich in Verbindung mit der Sonneneinstrahlung und damit in Abhängigkeit von den Jahreszeiten die Hormonproduktion ändert. Das heißt, im Sommer ist der Bedarf nach Selbstharmonisierung am Piano geringer. Dabei wird schlicht übersehen, dass man den Sommer mit dem Klavierspiel noch positiver gestalten könnte. Aber das zeigt deutlich, welche Funktion das Klavierspiel für viele Menschen besitzt:
Gleichzeitig bedeutet das aber, dass man gerade in der Jahreszeit mit der schlechteren Sonneneinwirkung mehr Bedarf an guter Stimmung verspürt. Daher setzt man sich im Herbst und Winter öfter ans Klavier. Und dann fällt das Defizit an guter Stimmung ganz besonders unangenehm auf, da man sich ja über das Klavierspiel harmonisch aufladen will. Was man jetzt gut brauchen könnte, wäre so eine richtige Wohlfühlstimmung!
Zum Seitenanfang Ein guter Tipp zur SelbsthilfeJa! Sie können die Dauer der Stimmhaltung optimieren, indem Sie darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Musikzimmer möglichst gleichmäßig bleibt. Die Normalwerte der Luftfeuchtigkeit liegen zwischen 40 und 70 Prozent. Dies lässt sich am einfachsten mit einem Hygrometer (Luftfeuchtigkeitsmesser) kontrollieren. Ein Hygrometer ist nicht teuer. Die Schäden, die durch zu geringe Luftfeuchtigkeit an Massivholz entstehen können, gehen bis zu mehreren tausend Euro. Hier können Sie mit geringem Einsatz viel Geld sparen! Kaufen Sie am besten einen Luftfeuchtigkeitsmesser mit einer digitalen Anzeige, da diese verlässlicher ist und schneller die Änderungen der gemessenen Werte anzeigt.
Zum Seitenanfang Genügt es, unten in das Klavier ein Glas Wasser zu stellen?Grundsätzlich geht es darum, die Luftfeuchtigkeit des Raums zu erhöhen, in dem das Klavier steht. Wenn Sie bereits einen Luftfeuchtigkeitsmesser (Hygrometer) in Ihrem Musikzimmer haben, dann können Sie daran ablesen, was die jeweilige Maßnahme bringt, die Sie ergreifen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Ihnen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl:
Frage: Und was mache ich, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist?
Antwort: Nichts. Denn bei zu hoher Luftfeuchtigkeit kann nichts kaputt gehen. Es könnte höchstens etwas klemmen. Meistens sind es die Tasten, die man etwas nachregulieren kann, damit sie mehr Spiel haben und auch bei höherer Luftfeuchtigkeit reibungslos funktionieren. Bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit (= unter 30 Prozent) zieht sich Holz dagegen so starke zusammen, dass es zerreißen kann. Ein Riss - nicht im Resonanzboden aber in den Stegen, spätestens wenn die Saiten rasseln, sowie im Stimmstock, wenn die Stimmnägel nicht mehr die Saitenspannung halten, - ist ein Schaden, den man nicht mehr durch Regulieren ausgleichen kann, sondern mittels einer Reparatur beheben muss. Diese in der Regel hohen Kosten für die Reparatur kann man sich sparen, indem man die Luftfeuchtigkeit misst und entsprechend auf zu niedrige Werte reagiert.
Zum Seitenanfang Vorstimmen und Reinstimmen innerhalb eines Termins ist möglich!Ja - aber das Vorstimmen und die Feinstimmung ist innerhalb eines Termins möglich! Wenn ein Klavier aus irgendwelchen Gründen längere Zeit nicht gespielt wird, dann wird es natürlich auch nicht gestimmt. Das hat zur Folge, dass die Grundtonhöhe sinkt und das Klavier in sich mehr oder weniger stark verstimmt. Wenn Sie nun wieder die positiven Wirkungen des Klavierspiels nutzen wollen, dann brauchen Sie dafür eine gute Stimmung. Aufgrund der entstehenden Kraftunterschiede beim Abstimmen der Saiten muss man unterscheiden:
Doch auch im 1. Fall muss man noch einmal unterscheiden, was heute dank Frequenzmessgeräten objektiv möglich ist:
Das Anheben der Grundtonhöhe ist mit einem erheblichen Unterschied der Kräfte innerhalb des Klaviers verbunden. Diese Kräfte muss man gut kontrollieren können. Dazu braucht es die Bereitschaft zum Einsatz zusätzlicher Technologien sowie Erfahrung im Umgang mit diesen neuen Möglichkeiten, das Grundlagenwissen eines Klavierbauers sowie sehr viel Erfahrung.
Praeludio® bietet Ihnen das Höherstimmen und Feinstimmen innerhalb eines einzigen Termins zum Festpreis zusätzlich zum Festpreis für die Klavier- bzw. Flügelstimmung. Diese kundenorientierte Lösung ist möglich aufgrund
Hier finden Sie Hörbeispiele zum Vor- und Höherstimmen unterschiedlicher Klaviermarken in unterschiedlichem Alter!
Zum Seitenanfang Orientierung am KammertonDie Grundtonhöhe wird auch Kammerton genannt. Die Höhe des Grundtons ist der erste Orientierungspunkt beim Klavierstimmen. Darüber hinaus ist die Grundtonhöhe wichtig, wenn es darum geht, gemeinsam mit anderen Instrumenten zu musizieren. Daher ist die Höhe des Grundtons vor allem für die Hersteller von Musikinstrumenten wichtig.
Unsere aktuelle Grundtonhöhe von 440 Hertz gibt es erst seit 1939. Dies gilt es vor allem bei der Stimmung von Instrumenten zu berücksichtigen, die vor 1939 gebaut worden sind und heute immer noch spielbar sind.
Zum Seitenanfang Einsichten aus einem VergleichJein. Das heißt konkret, dass alte Klaviere im Verlauf von 80, 90, 100 und mehr Jahren schon einiges mitgemacht haben. Besitzer solcher Instrumente können es kaum glauben, dass auf ihrem Klavier immer noch die Originalsaiten sind. Seit 100 Jahren stehen diese Saiten ununterbrochen unter Spannung! Und auch die Filze der Klavierhämmer sind in der Regel die Originalfilze. Das sind doch bemerkenswerte Hinweise auf die Qualität dieser Instrumente. Tatsächlich gibt es immer noch Klaviere, die deutlich über 100 Jahre alt sind, deren Mechanik noch vollständig mit den Originalteilen spielt, die einen wunderbaren Klang haben und sich auch noch stimmen lassen! Doch zurück zum Thema:
Zum Thema Wie Sie große Schäden vermeiden könnenHäufig hatten die Klavierbesitzer in der Vergangenheit nicht das Wissen und auch nicht die Ruhe, z.B. auf die richtige Luftfeuchtigkeit rund um dieses Musikinstrument zu achten. Daher findet man bei alten Klavieren relativ häufig Risse im Resonanzboden. Diese Risse im Resonanzboden haben zwar keine unmittelbare Auswirkung auf die Stimmhaltung. Aber sie liefern einen Hinweis auf den Gesamtzustand des jeweiligen Klaviers. Wenn sich auch im Stimmstock Risse befinden, dann sitzen die Stimmnägel nicht mehr fest im Holz. Einzelne Töne können sich nun schneller verstimmen. Im Extremfall ist der Sitz der Stimmnägel bereits so schlecht, dass keine Stimmhaltung mehr gegeben ist. Dann muss der Stimmstock repariert werden.
Zum Thema Richtige Reparaturen sind aufwendigDie Reparatur eines Stimmstocks kann unterschiedlich durchgeführt werden. Manche Klavierbauer setzen einfach stärkere Stimmnägel ein. Das kann aber dazu führen, dass die Risse im Stimmstock durch den stärkeren Keil noch größer werden. Bei einer richtigen Stimmstockreparatur werden alle Saiten aus dem Klavier entfernt. Das ist notwendig, denn nun kann man die Gussplatte aus dem Klavier nehmen. Erst jetzt kommt man an den Stimmstock und kann den Schaden prüfen. Die beste Lösung besteht darin, einen neuen Stimmstock einzubauen. Ob man diese Reparatur für einen Preis ausführen lässt, zu dem man sich bereits ein neues Klavier kaufen kann, muss man im Einzelfall sorgfältig abwägen.
Weitere Informationen auch zum so genannten Höherstimmen von Klavieren, die längere Zeit nicht gestimmt worden sind, finden Sie auf meiner Spezialseite zum Thema www.klavier-stimmen.de.
Zum Seitenanfang Wann ist ein Klavier kaputt?Möglicherweise ist ihr Klavier nicht mehr oder nur noch eingeschränkt zu stimmen, wenn der Resonanzboden gerissen ist. Die Risse entstehen, wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist, was in der Regel unter 30 Prozent Luftfeuchtigkeit bedeutet. Meistens ist der Schaden am Resonanzboden nicht zu hören.
Wie ich eingangs erwähnt habe, kann es sein, dass das Klavier bei Rissen (im Stimmstock) nur noch eingeschränkt stimmbar ist. Was heißt das? Das bedeutet, dass einzelne Stimmnägel lockerer als andere Stimmnägel sitzen und somit sich einzelne Saiten schneller verstimmen können. Dann lohnt es sich, wenn Sie sich selbst einen Stimmhammer besorgen und sich in das Stimmen einweisen lassen, um diese Töne selbst in kürzeren Zeitabständen nachstimmen zu können. Andernfalls müssen Sie das Klavier häufiger stimmen lassen.
Risse unten im Resonanzboden bedeuten nicht automatisch, dass auch oben im Stimmstock Risse sein müssen. Für die Stimmhaltung Ihres Klaviers ist aber der Stimmstock zuständig, der sich am oberen Ende des Klaviers befindet. Im Stimmstock sitzen die so genannten Stimmnägel, an denen die Saiten aufgehängt sind. An diesen Stimmnägeln dreht der Klavierstimmer, um die Spannung der Saiten zu verändern. Da aber der Stimmstock entweder von der Gussplatte oder einer Zierplatte verdeckt wird, hat man keinen freien Blick auf und schon gar nicht in den Stimmstock.
Zum Thema Wie man ernsthaft prüftUm festzustellen, ob im Stimmstock Risse sind, muss man anders vorgehen. Die Risse im Stimmstock kann man zum einen hören und zum anderen fühlen. Das heißt, wenn einzelne Töne stark verstimmt sind, dann kann das ein Hinweis auf Risse im Stimmstock sein. Um dies zu überprüfen, muss man den Stimmnagel mit dem Stimmhammer in die Hand nehmen, um den Sitz des Stimmnagels zu erfühlen. Erst wenn der Klavierstimmer die Hand vom Stimmhammer und somit vom Stimmnagel nimmt, und sich daraufhin der Ton hörbar und unmittelbar wieder verstimmt, bzw. sich der Ton durch den leichtesten Druck am Stimmhammer gravierend verstimmt, dann ist die Stimmhaltung zumindest stark eingeschränkt. Wenn sich dieses Ergebnis bei mehreren Tönen wiederholen lässt, dann kann man im Gesamteindruck davon ausgehen, dass sich dieses Klavier nicht mehr ohne Reparatur stimmen lässt.
Zum Seitenanfang Die Geschichte des KammertonsNein, man kann nicht alle alten bzw. älteren Klaviere auf 440 Hertz stimmen! Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass man sich erst 1939 auf unsere aktuelle Tonhöhe von 440 Hertz als Norm geeinigt hat. Das heißt, vor 1939 lag die Norm für den Grundton tiefer. Um 1900 waren 435 Hertz üblich. Das Höherstimmen von Instrumenten, die vor 1939 gebaut worden sind, beinhaltet daher ein größeres Risiko, dass einzelne Saiten reißen. Wer also mit anderen Instrumenten zusammen auf der Tonhöhe von 440 Hertz musizieren will, der sollte dieses Handicap beim Kauf eines gebrauchten Klaviers berücksichtigen, wenn dessen Baujahr vor 1939 liegt.
Zum Thema Regionale Unterschiede des KammertonsMan sagt, es gibt in der Musik den Trend, dass die Höhe des Grundtons ansteigt und die Lautstärke zunimmt. Als Johann Sebastian Bach lebte, war der Grundton ("Kammerton") in Deutschland einen halben Ton tiefer als heute. In Frankreich lag der Grundton sogar einen ganzen Ton tiefer. In Italien war er dagegen damals schon höher als unsere heutige Norm. Erst das zunehmende gemeinsame Musizieren über die nationalen Grenzen hinweg führte zu einer Vereinheitlichung des Kammertons. Da man bei den ersten Hammerklavieren noch nicht die hohen Zugkräfte durch Gusseisen als Spannungsträger verarbeiten konnte, wurden bei diesen historischen Instrumenten in der Mittellage und im Diskant die Töne nur mit zwei Saiten erzeugt. Daher waren diese Instrumente damals auch leiser. Wenn Sie dagegen heute in Ihr Klavier oder Ihren Flügel schauen, dann werden Sie feststellen, dass sich dort drei Saiten befinden. Der Grund liegt darin, dass sich das Pianoforte zunehmend gegen ganze Orchester durchsetzen musste. Daher kam die Notwendigkeit, die Lautstärke zu steigern. Die Firma Blüthner verwendet bei ihren Instrumenten im Diskant sogar 4 Saiten - allerdings nicht um mehr Lautstärke zu erzeugen, sondern um über die frei schwingende vierte Saite den Klangcharakter zu gestalten.
Zum Thema Falls Sie sich entspannen wollenDie aktuelle Tonhöhe ist nicht besser als die tiefere Tonhöhe. Der tiefere Grundton soll sogar schonender für die Nerven und somit insgesamt in der Wirkung angenehmer da entspannender sein. Das ist anschaulich direkt nachvollziehbar. Denn wenn Sie selbst einen höheren Ton singen wollen, dann müssen Sie Ihre Stimmbänder stärker anspannen. Die im Jahr 1939 durchgeführte Festlegung des Kammertons auf 440 Hertz ist eine willkürliche Festlegung. Damit trug man lediglich dem technischen Fortschritt Rechnung, der es ermöglichte, nun Instrumente für einen höheren Grundton zu bauen. Dass man sich beim Musizieren entspannen will, spielte damals bei der Definition einer Tonhöhen-Norm keine Rolle.
Wenn Sie jedoch musizieren, um sich darüber zu entspannen, dann sind für Sie die folgenden Beobachtungen wertvoll:
An dieser Stelle ist nun die Entstehung des Trends des höher werdenden Kammertons interessant. Einen möglichen Auslöser für so eine Art Anpassung finden wir in der Natur.
So hat der Vogelkundler Dr. Henrik Brumm festgestellt, dass sich der Vogelgesang darin unterscheidet, ob die Vögel in einer lärmenden Stadt oder in ruhiger ländlicher Umgebung leben. Abhängig von der Umgebung wenden Vögel unterschiedliche Strategien an, um ihr Revier verteidigen zu können, sowie um einen Partner anzulocken. Anpassung wird hier zur Überlebensnotwendigkeit. Denn die Vögel, die sich nicht gegen den Lärm durchsetzen können, finden keinen Partner und sterben aus.
Die Strategien der Vögel gegen den Lärm bestehen nun darin, dass sie z.B.
wie man es in der 3sat-Sendung Wissen aktuell − Lärm erfahren konnte. Leider können Sie die Sendung nicht mehr in der Mediathek von 3sat sehen und genau bei Minute 70 die Ausführungen von Dr. Brumm zu den hochfrequenter singenden Vögeln hören, da die Fernsehsender den Begriff Kundenorientierung noch nicht verinnerlicht haben. Wenn Sie nun mit dem Kopf schütteln und sich fragen, was denn das Vogelgezwitscher mit der klassischen Musik als Hochkultur zu tun hat, so lade ich Sie ein, den diesbezüglich sehr interessanten Artikel der faz im Gespräch mit Dr. Henrik Brumm über den Ursprung der Musik in der Natur zu lesen: Ein Vogel, der Bach singt.
Oben habe ich darauf verwiesen, dass es einen Trend gibt, der darin besteht, dass sowohl der Kammerton steigt als auch die Lautstärke zunimmt. Es könnte also sein, dass die Musik zuerst lauter geworden ist, und darauf als eine Art Gegenstrategie die Höhe des Kammertons gestiegen ist. Der psychologische Hintergrund stellt sich folgendermaßen dar:
Im Orchester geht es um die Aufmerksamkeit der Besucher im Konzertsaal. Innerhalb der Orchester stehen die Streicher mit den Bläsern im Wettbewerb um diese besondere Gunst des Publikums. Um dabei einen Vorteil erringen zu können bzw. wie angeführt einen subjektiv empfundenen Nachteil auszugleichen, griffen die Streicher zu dem Trick, ihre Instrumente ein bisschen höher zu stimmen. Die höhere Tonhöhe lässt die Streicher besser zur Geltung kommen. Dieses Phänomen bestätigt die Psychophysik nach Weber und Fechner, die besagt: Höhere Töne sind leichter wahrzunehmen als niedrige, wenn die Energie beim Produzieren der Töne die gleiche ist. Der geschichtliche Hintergrund, der die Streicher zu diesem Wettbewerb um die Dominanz innerhalb des Orchesters motivierte, ist die führende Rolle der Violine als Melodieinstrument, die mit dem Aufkommen des Klaviers verloren ging. Diese für die Streicher wohl nachhaltig prägende Entwicklung kann man bei Wikipedia in dem Artikel über das Klavierkonzert nachlesen. Bereits Johann Sebastian Bach leitete damals noch für das Cembalo den Übergang vom begleitenden Generalbass zum Soloinstrument ein, indem er Violinparts umgeschrieben hat. Damit ebnete Johann Sebastian Bach dem Tasteninstrument in seiner Entwicklung zum Melodie- und Soloinstrument den Weg, der bereits für seine Söhne nur wenige Jahrzehnte später Alltag war.
Zum Thema Wie kann man Käuferverhalten lenken?Vermutlich gibt es einen zweiten Grund, warum die Tonhöhe immer weiter steigt. Vor allem die Klavierhersteller haben nämlich aufgrund der Langlebigkeit ihres Produkts ein Problem mit ihren Kunden. In unserer Zeit können Kunden relativ einfach vergleichen. Preis und Leistung sind die Kriterien. Bei diesem Vergleich schneiden neue Klaviere nicht unbedingt besser ab als gebrauchte oder sogar 100 Jahre alte Pianos. Die Argumente neu und modern erzeugen nicht automatisch Kauf-Lust in den Interessenten. Der moderne Kunde will mehr, zum Beispiel Leistung. Also werben die deutschen Klavierproduzenten mit ihrer weltweit geschätzten Qualität. Doch die sollte aus der Sicht der Klavierkäufer bei einem Kulturmöbel mit relativ hohen Preisen selbstverständlich sein. Der Kunde wünscht sich vielmehr, dass dieses moderne Klavier mindestens genau so viel wenn nicht noch mehr kann als das 100 Jahre alte Vergleichsobjekt. Wenn aber das heute produzierte Klavier nichts Neues zu bieten hat, in seinem meist schwarzen Hochglanz-Lack-Kleid aus giftigem Polyester nicht wirklich besser aussieht und nicht einmal mehr so gut klingt wie das alte Pianoforte, dann bleibt nur noch der Preisvergleich. Das dementsprechende Käuferverhalten drückt sich in den folgenden Zahlen aus:
Im Jahr 2011 wurden in Deutschland
Aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen sieht sich die Klavierindustrie in Deutschland außerstande, in einen aus der Kundenperspektive phantastischen Wettbewerb um ihre Kunden einzutreten. Daher versucht man es mit einem eher einfach gestrickten Marketing, indem man sich unter Instrumentenherstellern abspricht, die Tonhöhe derart ansteigen zu lassen, dass die alten Instrumente in der Kategorie Tonhöhe nicht mehr mitspielen können. Die Produzenten versprechen sich von dieser aus ihrer Sicht genialen Idee, dass man sich eben ein neues Musikinstrument kaufen muss, wenn vorher in der Erziehung alles geklappt hat, und man dem Glauben folgt, allgemein gültige Normen einhalten zu müssen, anstatt diese Norm hinsichtlich ihrer Funktion zu hinterfragen.
Wie? Sie finden es polemisch, wenn ich behaupte, dass moderne Klaviere nicht mehr können als die alten Pianofortes? Hm. Es ist sogar noch schlimmer. Denn es gibt sogar bekanntermaßen technisch suboptimale Lösungen, die seit über 100 Jahren ständig wiederholt werden. Das dürfte im Sinne einer Entwicklung aber nicht der Fall sein. Konkret meine ich das linke Pedal am Klavier. Das Treten dieses Pedals soll bewirken, dass das Klavier leiser klingt. Dieser Effekt funktioniert aber nur in Ausnahmefällen. In der Regel sieht man den beiden Pedalen ihre Effizienz insofern an, als das rechte Pedal benutzt aussieht, während sich auf dem linken Pedal Patina absetzen kann. Jeder Klavierspieler stellt die Frage, was dieses Pedal bewirken soll, bei dem im Klavier der Hammerweg in der Hoffnung verkürzt wird, dass dadurch der Ton leiser werden soll. Im Flügel wendet man mittels der so genannten Mechanikverschiebung eine andere Technik an. Beide Methoden haben ihre Nachteile. Meiner Ansicht nach kann man daran eine mangelnde Nähe zu seinen Kunden ablesen, wenn die Klavierhersteller nicht einmal die Möglichkeiten unserer Zeit nutzen, um dieses wesentliche Leistungsmerkmal eines Piano-Fortes, das man heute nur noch Piano nennt, in seiner Funktionalität zu optimieren. Insofern fehlt mir jegliches Verständnis dafür, dass man die Klavierspieler mit dem Thema des Kammertons als eine unbedingt einzuhaltende Norm quasi am Nasenring durch die Manege der Lächerlichkeit führt, anstatt seine Kapazitäten darauf zu konzentrieren, die wunderbaren Musikinstrumente im Interesse seiner Kundschaft immer weiter zu verbessern. Dies wäre der Fall, wenn man durch ein funktionierendes linkes Piano-Pedal dazu beträgt, die ursprüngliche Idee des Musikwerkzeugs zum Leise-Laut-Spielen zu realisieren. Denn obwohl dieses Instrument heute Piano heißt, ist es in Wirklichkeit immer lauter geworden. Im Rahmen der Überlegungen zu dem möglichen Dynamikbereich eines Pianos in Abhängigkeit von der Spielart gelange ich zu dem Schluss:
Das Pianissimo-Spiel ist ein Qualitätskriterium der Spielart, da es den möglichen Dynamikbereich des Pianos entweder begrenzt oder optimiert! Dementsprechend hoch ist aus der Sicht der Klavierspieler ein funktionierendes Piano-Pedal zu bewerten.
Zum Thema Physiologische Änderungen im Alter erfordern eine Anpassung der TonhöheIn ihrem Buch Faszination Gehör schreibt die Autorin Andrea Stickel, dass
...die Cochlea im Alter minimal schrumpft, was zu einem Anstieg der Tonhöhenwahrnehmung führt.
Die Lösung ist relativ einfach, wenn man das Klavier etwas tiefer stimmt. Das ist nur eines von mehreren Beispielen, für die sinnvolle Anwendung des Tieferstimmens eines Pianos.
Zum Seitenanfang Aufwendigere Stimmtechnik am FlügelDie Flügelstimmung kostet mehr, da sie mehr Zeit als die Stimmung eines Klaviers in Anspruch nimmt. Der Grund dafür liegt in der Konstruktion des Flügels. Der Unterschied in der Konstruktion bewirkt konkret, dass es länger dauert, bis die Saite auf das Drehen am Stimmnagel reagiert.
Zum Seitenanfang Klavierstimmung nach TransportDie Antwort lautet: Weil sich das Holz mit der Luft im Wettbewerb um die Feuchtigkeit befindet! Das heißt: Man soll dem Holz am Klavier nach dem Umzug eine Zeit zur Anpassung an die neuen Bedingungen der Luftfeuchtigkeit geben. Luftfeuchtigkeit hat einen Einfluss auf das Holz, konkret auf die Holzfeuchtigkeit. Mit zunehmender ebenso wie mit abnehmender Holzfeuchtigkeit verändert sich das Volumen des Holzes. Mit dem veränderten Volumen verändert sich auch das Druckverhältnis des Holzrahmens am Klavier. Da der Holzrahmen über den Resonanzboden Auswirkungen auf die Stimmung hat, empfiehlt es sich im Interesse einer besseren Stimmhaltung, zuerst dem Holz Zeit für die Anpassung zu geben, bevor man das Klavier stimmt.
Zum Thema Wartezeit abhängig von der JahreszeitMan kann jedoch unterscheiden: Ob man zum Beispiel tatsächlich 4 Wochen warten muss, kann man hinterfragen. Denn diese Aussage ist heute lediglich aufgrund ihrer Wiederholung über mehr als hundert Jahre zur Wahrheit geworden. Inzwischen gibt es zum Beispiel andere Möglichkeiten der Holzverarbeitung als vor 100 Jahren. Ferner kann man sicherlich unterscheiden, zu welcher Jahreszeit man umzieht. Wenn man in einer Jahreszeit umzieht, in der die Luftfeuchtigkeit innerhalb und außerhalb der Wohnungen gleich ist, kann man wohl davon ausgehen, dass auch der Unterschied in der Luftfeuchtigkeit zwischen verschiedenen Wohnungen nicht sehr groß sein kann. Dagegen sollte man bei einem Umzug im Winter durchaus dem Klavier eine Zeit der Akklimatisierung geben, da hier aufgrund der Heizung die Umgebungsbedingungen stärker voneinander abweichen können.
Zum Seitenanfang Verstimmung durch TransportJEIN! Sicher lohnt sich nach dem Umzug das Stimmen eines Klaviers oder Flügels, da man wohl kaum vor dem Umzug sein Instrument stimmen lässt. Folglich ist das Instrument also schon länger nicht gestimmt worden. Nach einem Umzug ist vieles anders. Dann lohnt es sich in mehrfacher Hinsicht, das Neue mit einer guten Stimmung Willkommen zu heißen!
Aber Sie brauchen keine Bedenken zu haben, dass sich ein Klavier verstimmt, wenn man es innerhalb eines Raumes umstellt oder wenn es von einem Zimmer in ein anderes Zimmer umzieht. Das Klavier ist ziemlich stabil gebaut. Daher kann ein kurzer Transport auch gar nicht so viel verändern. Denn bei einem kurzen Transport innerhalb eines Raums bzw. innerhalb einer Wohnung kommt es zu keinen größeren Schwankungen der Luftfeuchtigkeit, die ein Verstimmen verursachen würde.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Woher weiß der das? Oder Sie haben auch schon davon gehört, dass man ein Klavier nach dem Umzug stimmen MUSS, da es sich durch den Transport verstimmt. Nun, gehört habe ich das schon auch. Doch ich hatte die Gelegenheit, eine von dieser Behauptung stark abweichende Erfahrung zu machen. Denn als ich im Klavierservice 10 Jahre lang in einem Klavierlager gearbeitet habe, wurden die dort eingelagerten Klaviere technisch sowie äußerlich überprüft und gestimmt, bevor sie an die Klavierhändler bzw. deren Endkunden ausgegeliefert wurden. Für den Klavierstimmer war das einen exzellente Trainingssituation. Denn hier wurde ein schier unerreichbarer Standard gefordert:
Nun wieder zu der Behauptung, die wir beide schon gehört haben, dass sich ein Klavier durch den Transport verstimmt: Würde dieser Satz so stimmen, dann hätte dieses Geschäftsmodell nicht funktioniert. Die Hersteller hätten sich die Ausgaben gespart. Stattdessen hätten die Klavierproduzenten die Klaviere dem Händler für einen geringeren Betrag überlassen, damit dieser die Instrumente bei sich vor Ort und somit nach dem Transport stimmt.
Aber wodurch verstimmen sich dann die Klaviere? Die Antwort auf diese Frage finden Sie unter Warum und wie verstimmt sich ein Klavier? am Anfang dieser Seite sowie den Zusammenhang zwischen Luftfeuchtigkeit und der Klavierkonstruktion anschaulich dargestellt auf einer weiteren meiner Homepages: www.praeludio.info/verstimmt.html
Zum Seitenanfang Was ist dran an folgendem Gerücht?Die Antwort muss natürlich lauten: Nein! Ein Klavier geht kaputt, wenn es zu trocken steht. Das heißt konkret, dass die Luftfeuchtigkeit deutlich unter 40 Prozent beträgt. Denn in diesem Fall zieht sich Massivholz so stark zusammen, bis es reißt. Im Sinne der Frage könnte man nun positiv argumentieren, dass ein guter Klavierstimmer ein Hygrometer dabei hat und Sie vorher warnen kann, wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist. Diese Antwort wäre ein Argument für das Stimmen. Doch ich meine, der noch bessere Klavierstimmer wird Ihnen empfehlen, sich selbst ein Hygrometer anzuschaffen, damit Sie die Luftfeuchtigkeit selbst kontrollieren können. Denn dann können Sie auch im Fall einer zu niedrigen Luftfeuchtigkeit überprüfen, ob die von Ihnen ergriffenen Maßnahmen die erwünschte Wirkung zeigen.
Wenn bei Ihnen die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist, dann sollten Sie es auf keinen Fall mit einem Glas Wasser unten im Klavier versuchen. Das Wasser in dem Glas wird von der Luft des gesamten Raums aufgenommen. Davon bekommt das Klavier prozentual nur einen sehr geringen Teil ab. Wann das Glas Wasser nachgefüllt werden müsste, fällt Ihnen nicht auf, da es ja unten im Klavier verborgen ist.
Um Schäden wie z.B. Risse zu vermeiden, muss man grundsätzlich die Luftfeuchtigkeit im Raum messen und auch die Luftfeuchtigkeit im ganzen Raum und nicht nur unmittelbar am Klavier verbessern, falls diese zu niedrig ist. Dabei geht es vor allem um die Werte, die in der Heizperiode unter dem Normalwert liegen. Das heißt, man muss die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Dazu braucht man nicht einmal einen Luftbefeuchter. Hier kann man kreativ sein. Unter anderem kann man die Luftfeuchtigkeit schon dadurch erhöhen, indem man z.B. die Wäsche zum Trocknen im Musikzimmer aufhängt. Mittels eines Hygrometers mit einer digitalen Anzeige kann man die Wirkung der jeweiligen Maßnahme innerhalb kürzester Zeit ablesen! Übrigens: Eine höhere Luftfeuchtigkeit ist nicht nur für Klaviere sondern auch für uns Menschen besser! Wir fühlen uns nämlich wohler, wenn die Luftfeuchtigkeit höher ist!
Zum Thema Klavier stimmen ist niemals einfachAber woher kommt dann die Vermutung, dass ein Klavier kaputt gehen könnte, wenn es längere Zeit nicht gestimmt wird? Nun, wenn man ein Klavier längere Zeit nicht stimmt, dann sinkt es in der Grundtonhöhe ab. Das heißt, die Spannung der Saiten lässt nach. Ein Klavier ist jedoch ein komplexes System aus ganz erheblichen Zug- und Druckkräften. Wenn der Klavierstimmer die gesunkene Grundtonhöhe auf Wunsch wieder anheben soll, dann bedeutet das, er muss einen größeren Kräfteausgleich herstellen. Das ist aber nicht so einfach. Um die Technik des Höherstimmens in den Griff zu bekommen, braucht man extrem viel Erfahrung im Klavierstimmen. Extrem viel Erfahrung kann man aber nur unter industriellen Bedingungen sammeln. Und wer einmal in der Fertigung gelandet ist, der bleibt in der Regel dort. Der Grund dafür ist nachvollziehbar. Denn unter industriellen Bedingungen haben Klavierbauer immer wieder die gleichen Modelle, an denen sie eine Routine entwickeln können. Diese erfahrenen Spezialisten stehen also im freien Markt dem Endverbraucher nur selten zur Verfügung. Denn den freien Markt scheuen viele vor allem wegen der Vielfalt an Klavieren
Auf dem freien Markt muss man also für den Kundendienst die Routine schon mitbringen, um die Aufmerksamkeit für die jeweilige Besonderheit des Einzelfalls frei zu haben. Da dies jedoch die Ausnahme ist, ist das so genannte Höherstimmen für viele Klavierstimmer ein Problem. Vermutlich versucht man daher seitens des Klavierservice, die Klavierbesitzer mit dem Gedanken zu motivieren, Klaviere könnten durch längere Zeit des Nicht-Stimmens kaputt gehen, um für sich selbst das Problem des Höherstimmens vermeiden zu können.
Grundsätzlich richtig ist, dass man beim Höherstimmen von älteren Klavieren sowie beim Bass von Kleinklavieren immer damit rechnen muss, dass einzelne Saiten reißen können. Bei älteren Instrumenten ist dieses Risiko auch deswegen größer, da der Saitenbezug lediglich für die um 1900 übliche Tonhöhe von 435 Hertz ausgelegt war.
Zum Seitenanfang Aus der guten Stimmung das Maximum herausholenDas natürliche Brillanz-Potenzial lässt sich zuerst hören und dann sehen. Sehen kann man es als Klavierstimmer in den Gesichtern der Klavierspieler. Denn wenn die Kunden das natürliche Brillanz-Potenzial der Stimmung hören, entsteht eine direkte Verbindung zwischen deren linken und rechten Ohr durch ein begeistertes, äußerst zufriedenes Lächeln. Klavierspieler beginnen förmlich zu strahlen.
Von einem Potenzial spreche ich, da man sich als Klavierstimmer
Denn das natürliche Brillanz-Potenzial ist eine so genannte emergente Eigenschaft. Das heißt, es ist nicht einem bestimmten Element der Klavierstimmung wie zum Beispiel der Präzision des Einzeltons oder der Spreizung zuzuordnen. Das Brillanz-Potenzial der Stimmung ergibt sich erst aus dem Zusammenwirken aller an der Stimmung beteiligten Komponenten. Indem man versucht, all diese Komponenten zu optimieren, erreicht man im Endergebnis eine Art Superstimmung.
Die Brillante Stimmung hat eine faszinierende Wirkung auf die Klavierspieler. Sie lädt ein, inspiriert und zieht magisch an, da sie unseren Hör-Lust-Faktor aktiviert. Vergleichbar mit dem von dem Neurologen António Damásio so benannten Somatischen Marker empfindet man diese Stimmung ganzheitlich als
Das bringt mich auf den Gedanken, dass man in den Gesichtern seiner Kunden völlig altersunabhängig so etwas wie kindliche Heiterkeit entdecken kann. Was für eine wunderbare Rückmeldung als Lohn für das Bemühen um das optimale Ergebnis!
Weitere Informationen zu den Kriterien für die gute Stimmung finden Sie auf meiner Webseite www.klavier-stimmen.de.
Anmerkung: Eine Garantie für das Erreichen des Brillanz-Potenzials der Klavierstimmung ist aus zwei Gründen nicht möglich:
Die Antwortet lautet: Ja! Weitere Informationen finden Sie auf meiner Homepage zum Thema www.selbststimmendes-Klavier.de.
Zum Seitenanfang Praktikable Lösung des SelberstimmensNein, mir sind bislang noch keine Klaviere oder Flügel bekannt, in die ein Stimmgerät integriert wäre. Aber ich kann mir vorstellen, dass diese Möglichkeit z.B. im Rahmen eines Hybrid-Pianos fast schon automatisch gegeben sein könnte.
Zum Seitenanfang Das Bewährte mit dem Neuen verbindenDie Hybrid-Stimmtechnik primaTEK© wurde von mir über 10 Jahre anhand von circa 18.000 Stimmungen von Klavieren und Flügeln verschiedener Hersteller aus unterschiedlichen Herkunftsländern entwickelt und getestet. Dabei handelt es sich um die Verbindung zweier scheinbar gegensätzlicher Techniken zu einem harmonischen Verfahren. Als gelernter Cembalo- und Klavierbauer habe ich noch das Stimmen nach Gehör gelernt. Als ich dann 10 Jahre lang unter industriellen Bedingungen gearbeitet habe, bekam ich Gelegenheit, mit Frequenzmessgeräten Erfahrungen zu sammeln. Daraus entwickelte ich eine Mischtechnik, in der sich Mensch und Maschine gegenseitig zugunsten eines optimalen Ergebnisses ergänzen. Dieses Verfahren nenne ich die Hybrid-Stimmtechnik primaTEK©. Eine der Leistungen, die im wesentlichen mit dieser komplexen Technik in Verbindung steht, ist das Höher- und Reinstimmen eines längere Zeit nicht gestimmten Instruments innerhalb eines Termins zum Festpreis.
Dass die Ergebnisse dieser Stimmtechnik vergleichsweise präziser sind, wird schnell nachvollziehbar. Denn beim Stimmen nach Gehör muss man sich ausschließlich auf den Hörsinn verlassen. Das erfordert ein hohes Maß an Konzentration. Bewusstsein und Aufmerksamkeit verbrauchen jedoch unverhältnismäßig viel Energie. Wie Hirnforscher herausgefunden haben, besitzt das Gehirn nur 2 Prozent der Körpermasse, aber es verbraucht 20 Prozent der Energie! Das heißt, wer über längere Zeit konzentriert arbeitet, ermüdet auch stärker. Bei der Anwendung der Hybrid-Stimmtechnik werden die eintreffenden Informationen multisensorisch über Auge und Ohr und somit ökonomischer verarbeitet, denn dieses Verfahren schont die Ressourcen. Diese kann der Hybrid-Stimmer zum Erreichen einer höheren Präzision einsetzen. Dabei ist uns diese Art der Informationsverarbeitung gut bekannt. Denn unsere Sinne sind außer dem Sehsinn (im Schlaf) permanent empfangsbereit, und das bedeutet genau genommen, dass wir uns längst daran gewöhnt haben, die Vielfalt der Informationen aus der Umwelt multisensorisch zu verarbeiten.
Einen weiteren Einsatzbereich findet die Hybrid-Stimmtechnik primaTEK© im Rahmen des von mir angebotenen Praktikums Selberstimmen. Dank dieser Technik ist es möglich, interessierte
innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit in die Praxis des Klavierstimmens einzuführen.
Zum Seitenanfang Selbsthilfe ermöglichenJa, Sie können Ihr Klavier selber stimmen! Meine Antwort wird Sie möglicherweise erstaunen. Denn Sie ahnen schon, dass die Klavierstimmung ein komplexes Thema ist. An so einer großen Aufgabe kann man scheitern. Darüber hinaus besteht auch das Risiko von gerissenen Saiten. Und was dann?
Wenn Sie das Risiko ausschließen wollen, als Ergebnis eines Selbstversuchs ohne Anleitung ein komplett verstimmtes Klavier zu besitzen,
Selberstimmen ohne Anleitungund Sie gleichzeitig den Wunsch haben, ein optimales Ergebnis erreichen zu wollen,
Ergebnis Praktikum Selberstimmenbiete ich Ihnen gerne meine Hilfe an. Im Praktikum Selberstimmen für den Hausgebrauch begleite ich Sie mit Rat und Tat sowie mit der von mir entwickelten Hybrid-Stimmtechnik primaTEK©.
Hier finden Sie die Informationen zu den Preisen sowie meine Antworten auf Ihre Fragen rund um das Praktikum Selberstimmen.
Anmerkung zu den beiden Hörbeispielen: Die beiden Hörbeispiele sind lediglich Kontrastbeispiele. Es handelt sich um zwei verschiedene Klaviere.
In dem Zusatz für den Hausgebrauch steckt der Hinweis, dass ich mit Ihnen alle Fragen zum Stimmen Ihres Instruments zuhause beantworte. Es gibt nämlich sowohl zwischen den Klavieren als auch den Flügeln teilweise erhebliche Unterschiede in der Stimmbarkeit. Daher helfen Ihnen allgemeine Aussagen nicht wirklich weiter. Eine echte Hilfe ist die auf den Einzelfall zugeschnittene Lösung. Der Klavierstimmer muss sich an jedes Instrument anpassen, um die bestmögliche Stimmung erreichen zu können. Daher können Sie auch für Ihr Instrument diese Leistung erwarten.
Sie sagen, das liest sich gut. Aber Sie hätten gerne ein nachvollziehbares Beispiel. Gerne: Beim Stimmen nach Gehör orientiert sich der Stimmer an so genannten Schwebungen. Mit welcher Strategie lösen Sie nun das Problem von Nebenschwebungen, die sich aus unreinen Einzelsaiten ergeben? Sie meinen das wäre ein seltener Einzelfall? Nun, zum einen ist das Gegenteil der Fall. Ferner kann man nicht pauschal sagen, dass dieser Fall sich lediglich auf eine bestimmte bzw. immer die gleiche Region beziehen würde.
Zum Seitenanfang Einladung für ProfisJa, ich biete mittlerweile auch Pianisten, Klavierlehrern und Musikschulinhabern ein entsprechend umfangreicheres Praktikum an. Während sich das Praktikum für den Hausgebrauch auf ein ganz bestimmtes einzelnes Instrument bezieht, haben Pianisten und Klavierlehrer häufig mehrere Instrumente. Wie bereits bei der vorhergehenden Frage erwähnt, gibt es in der Stimmbarkeit zwischen den Klavieren teilweise erhebliche Unterschiede. Diese muss man verdeutlichen und dafür Lösungen anbieten. Das geschieht in dem Praktikum Selberstimmen für Profis.
Anfang 2014 wurde ich von einer jungen Klavier- und Geigenlehrerin gebeten, zu ihr in die Schweiz zu kommen, um ein Praktikum Selberstimmen für Profis durchzuführen. Dieser Einladung bin ich gerne gefolgt. In der Schweiz angekommen stellte sich schnell heraus, dass die potenzielle Selberstimmerin sogar so mutig war, bevorzugt das Stimmen nach Gehör lernen zu wollen. Das diesbezüglich vorgeschulte Ohr brachte sie aus dem Geigenunterricht mit. Und so bemühten wir uns gemeinsam in den 8 Stunden des Praktikums um das Ergebnis, das sie im folgenden hören können. Bei dieser Gesamtstimmung habe ich nur in Zwischenschritten Korrekturen hinsichtlich der Präzision der Einzeltöne angebracht, die man in diesem kurzen Zeitraum noch nicht erwarten kann, die jedoch im Fortschreiten der Stimmung sich als Quelle für Fehler erwiesen hätten, wenn man sich vornehmlich am Gehör orientiert. Doch hören Sie selbst:
Gehörstimmen Selberstimmen für Profis Zum Seitenanfang Das Unmögliche möglich machenDas Unmögliche wird möglich, indem man erkennt, zu welchen unglaublichen Leistungen der Mensch lernend imstande ist. Selbstverständlich bleibt es weiterhin unmöglich, die Erfahrung von mehreren Jahren in einem Praktikum zu vermitteln. Erfahrung darf jeder für sich selbst sammeln. Aber es ist möglich,
zu vermitteln. In dem Praktikum Selberstimmen biete ich Ihnen außer dem
Diese komplexe Stimmtechnik ermöglicht es Ihnen, sich wechselweise abzusichern. Sie müssen also bildlich gesprochen den Gipfel nicht freihändig erklimmen, sondern können sich wie bei einer Treppe mit beiden Händen links und rechts festhalten. Denn bei der Hybrid-Stimmtechnik stimmen Sie mit Augen und Ohren. Anstatt sich also auf ein in der Regel untrainiertes Gehör verlassen zu müssen, können Sie mittels der Hybrid-Stimmtechnik primaTEK© die gleichzeitige multisensorielle Verarbeitung der Daten aus Schwingungen und Schwebungen nutzen und somit die Ressourcen Ihrer Aufmerksamkeit schonen.
Zum Seitenanfang Wo kann man das Praktikum Selberstimmen durchführen?Ja! Erstmals habe ich im August 2014 das Praktikum Selberstimmen mit einer deutschen Klavierspielerin in Schweden als Fernkurs per Videokonferenz getestet. Das Ergebnis war positiv und so kann ich diese Möglichkeit nun auch anderen Interessierten anbieten. Hier finden Sie den Erfahrungsbericht der Kundin: Selberstimmen lernen online via Videokonferenz. Sie benötigen dazu
Die Vorteile dieser Form des Unterrichts sind:
Die meisten am Selberstimmen Interessierten sind es nicht gewohnt, sich 4-8 Stunden mit dem Klavierstimmen auseinander zu setzen. Für diese Gruppe der potenziellen Selberstimmer ist es hilfreich, wenn man das Gesamtpaket auf kleinere Einheiten verteilt. So könnte man z.B. abends nach der Arbeit noch 2 Stunden für einen Teil des Praktikums einplanen und müsste sich nicht einen ganzen Tag dafür Zeit nehmen.
Wenn Sie an einem Fernkurs interessiert sind, nehmen Sie am besten mit mir persönlich Kontakt auf.
Zum Seitenanfang Fragen zum GeschenkgutscheinNein. Der Gutschein kostet nicht mehr. Sie bestellen den Gutschein zum Preis einer Klavier- bzw. Flügelstimmung, der sich nur hinsichtlich des Raums unterscheidet, in dem das Instrument steht. Innerhalb wie außerhalb meines Einzugsbereichs biete ich Ihnen meine Leistung zum Festpreis. Nur außerhalb meines Einzugsbereichs hängt der Endpreis von der Entfernung ab.
Zum Seitenanfang Bestellung eines GeschenkgutscheinsWenn ich aufgrund Ihrer Angaben weiß, ob es sich um
kann ich Ihnen den Preis nennen. Um Ihnen die Rechnung stellen zu können, benötige ich Ihre Anschrift.
Damit der Gutschein ein attraktives Aussehen erhält, senden Sie mir bitte die folgenden Angaben:
Auf dem Gutschein steht meine gebührenfreie Rufnummer:
Auf diesem Weg ist auf Wunsch auch eine kurzfristige Terminabsprache möglich.
Zum Seitenanfang Die schier unglaubliche Wahrheit über das Alter von KlavierenBereits zum fünften Mal habe ich im Dezember 2010 ein Klavier gestimmt, das vor 1860 gebaut worden ist. Das Piano spielt mit einer Oberdämpfermechanik, verfügt über die Verschiebetechnik beim Pianopedal, das heißt, es handelt sich um ein echtes Una-Corda-Pedal in einem Klavier, und es ist ein Geradsaiter. Das Klavier lässt sich noch nahezu einwandfrei stimmen, wie ein Hörbeispiel im Vergleich der Verstimmung zur Stimmung eindrucksvoll beweist. Seitdem ich dieses Instrument kenne, ist es nicht schlechter geworden. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass ich als Klavierstimmer im Einsatz der von mir entwickelten Hybrid-Stimmtechnik primaTEK© noch besser geworden bin, so dass dieses Piano eine erstaunlich gute Stimmung ermöglicht. An einem solchen historischen Pianoforte bestätigt sich, dass sich das Vorstimmen auch auf die Präzision der Stimmung positiv auswirkt. Historisch ist das Instrument übrigens insofern, da das Instrument die Seriennummer 785 trägt, der Hersteller Steingraeber jedoch erst im Jahr 1860 bei der Seriennummer 1000 mit den Aufzeichnungen begann.
Steingraeber 1860 421 Hertz verstimmt Steingraeber 1860 421 Hertz gestimmtDieses Klavier ist noch nie repariert oder generalüberholt worden. Somit sind sämtliche Mechanikteile, Filze und Leder Originalteile. Das erwähne ich an dieser Stelle ausdrücklich, da ich auf einer Homepage gelesen habe, dass Klaviere 50 Jahre alt werden können. Das von mir hier als Beispiel erwähnte Pianoforte ist aber bereits über 150 Jahre - und es wird noch älter werden!
Zum Seitenanfang Haben Sie auch schon von Klavieren gehört, die man nicht mehr stimmen kann?Vielleicht gehören Sie zu denjenigen, die auf der Suche nach einem gebrauchten Klavier sind. In dem Zusammenhang interessiert Sie die Frage, ob das Klavier, das Ihnen angeboten wird, noch zu stimmen ist. Denn vom Hörensagen wissen Sie, dass es Klaviere geben soll, die nicht mehr gestimmt werden können.
Tatsächlich gibt es Klaviere, die nicht mehr gestimmt werden können. Die Ursache liegt darin, dass diese Pianos über längere Zeit in einer Umgebung standen, deren Luftfeuchtigkeit weniger als 30 Prozent betrug. Vor allem ältere Klaviere leiden darunter. Denn Holz steht mit der Luft im Wettbewerb um die Feuchtigkeit. Da im Winter die Luft weniger Feuchtigkeit transportiert, nimmt sie dem Holz die noch vorhandene Feuchtigkeit ab. Zusätzlich werden die Tasteninstrumente im Winter teils ganz heftig beheizt, damit die Klavierspieler nicht frieren müssen. Die Kombination aus der kalten Luft mit dem geringeren Feuchtigkeitsanteil und der Heizung führt zu Werten, die die 30 Prozent-Grenze unterschreiten.
Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit bewirkt beim Holz, dass es sich zusammenzieht. Im Extremfall − also bei Werten unter 30 Prozent Luftfeuchtigkeit − zieht sich Holz so stark zusammen, dass man Risse sehen kann. Diese Risse treten beim Klavier auf
Die Risse im Resonanzboden kann man zwar sehen, aber sie erzeugen meistens keine Nebengeräusche. Daher sind sie lediglich ein Hinweis darauf, dass diese Risse auch im Stimmstock sein könnten, der sich beim Klavier oben bzw. beim Flügel vorne befindet. In dem Stimmstock stecken die Stimmnägel, die die Saitenspannung halten. Ob im Stimmstock selbst Risse sind, kann man nicht sehen. Denn der Holzblock, in dem die Stimmnägel stecken, liegt unter der Gussplatte oder unter einer Deckplatte aus Holz. Daher muss man ein Klavier spielen, um zu hören, ob einzelne Töne in sich stark verstimmt sind. Dazu muss man wissen, dass bei einem Piano ab der Mittellage jeweils 3 Saiten gleichzeitig angeschlagen werden, die alle gleich gestimmt sein sollen, damit sie einen sauberen und somit guten Ton erzeugen. Wenn nun eine der 3 Saiten stark verstimmt ist, dann könnte die Ursache darin liegen, dass einer der 3 übereinander liegenden Stimmnägel nicht mehr richtig hält. Bei den folgenden Aufnahmen hören Sie zuerst ein Klavier, bei dem lediglich einige stark verstimmt Einzeltöne auffallen. Im zweiten Fall hören Sie ein komplett verstimmtes Klavier. Beide Verstimmungen können ein hörbarer Hinweis darauf sein, dass möglicherweise der Stimmstock beschädigt ist:
Kritische Einzeltöne Komplett verstimmtOb allerdings tatsächlich ein Schaden im Stimmstock die Ursache für die Verstimmung ist, kann man erst feststellen, wenn man den Halt des Stimmnagels im Holz des Stimmstocks mit einem Stimmhammer prüft. Erst durch das Drehen am Stimmnagel kann man feststellen, ob der Stimmnagel die vergleichsweise hohe Zugkraft der Klaviersaite noch hält.
Zum Seitenanfang Wissen Sie, warum das Werkzeug zum Klavierstimmen Stimmhammer heißt?In dem Bild sehen Sie zwei Stimmnägel. Durch das Loch führt man die Saite und wickelt sie mit drei Umdrehungen um den Stimmnagel. Anschließend wird in der Klavierfabrik der Stimmnagel in den Stimmstock eingeschlagen. Das ist möglich, da der Stimmnagel lediglich ein so genanntes angerautes Gewinde hat. Das erlaubt, dass man den Stimmnagel, den man auch Wirbel nennt, nicht in das Holz eindrehen muss, sondern einschlagen kann. Durch das Eindrehen würde der Stimmnagel heiß werden und der Halt im Holz wäre dadurch bereits möglicherweise verringert. Schlägt man den Stimmnagel dagegen ein, ist die Wärmeentwicklung geringer. Sollte aber später eine Saite reißen, so ermöglicht das angeraute Gewinde, dass man den Stimmnagel durch Drehen herausbewegen kann, um ihn anschließend mit der neuen Saiten wieder in den Stimmstock hinein zu drehen.
Wissen Sie schon, warum man den Stimmschlüssel einen Stimmhammer nennt? Nun die Antwort ist überraschend einfach: Das Gegenstück zum Nagel ist der Hammer. Folglich braucht der Stimmnagel einen Stimmhammer. Die Bezeichnung ist irreführend, da man mit diesem Werkzeug ja nicht auf den Stimmnagel schlägt, sondern durch Drehen die Saitenspannung verändert.
Und warum passt der Stimmhammer nicht auf jeden Stimmnagel? Da es unterschiedliche Stimmnagelgrößen gibt. Stimmnägel können sich in der Länge und im Durchmesser unterscheiden. Historisch betrachtet ging man davon aus, dass die Stimmnägel irgendwann nicht mehr halten. Daher begann man beim ersten Bezug die neuen Saiten mit dünnen Stimmnägeln aufzuziehen. So konnten später die Klavierwerkstätten durch das Einsetzen dickerer Stimmnägel das Klavier erhalten. Heute verwendet man andere Stimmstöcke als früher. Diese Stimmstöcke können nicht mehr reißen. Daher muss man auch keine Stimmnägel auswechseln und kann somit gleich dickere Stimmnägel verwenden, die im Stimmstock einen festeren Halt haben. Über den Schichtholzaufbau eines modernen Stimmstocks aus Delignit erfahren Sie alles in diesem Prospekt. Delignit ist übrigens ein so genanntes Kunstharzpressholz.
In der Konsequenz bedeutet das für den Selberstimmer, dass ihm das so genannte Klavierstimm-Set nicht wirklich hilft. Zwar könnte man die Stimmkeile in jedem Fall verwenden. Aber der Billig-Stimmhammer wackelt auf den meisten Stimmnägeln nur herum und kann diese beschädigen, so dass anschließend auch kein Stimmhammer mit dem richtigen Einsatz mehr auf den beschädigten Stimmnagel passt. Der Profi ist mit einem Set an Stimmhämmern oder unterschiedlichen Einsätzen für alle möglichen Fälle gerüstet. Dem Selberstimmer hilft der Rat einer Vertrauensperson, oder das Messen des Durchmessers des Stimmnagels und ein Blick auf diese Homepage, um in Erfahrung zu bringen, welchen Einsatz er für seine Stimmnagelgröße benötigt. Vielleicht kommt Ihnen nun die Frage in den Sinn, warum dann überhaupt diese Klavierstimmer-Sets angeboten werden? Nun bei manchem Geschäftsmann ist noch nicht das für unsere Zukunft elementare Grundprinzip der Nachhaltigkeit als Handlungsgrundsatz angekommen. Viele benehmen sich heute eher wie Raubritter. Denn klar ist doch, wer einmal von seinem Geschäftspartner derart hinters Licht geführt worden ist, wird mit diesem kein zweites Geschäft abschließen! Nachhaltig ist hingegen das Bemühen von Praeludio®, sich mit dem Praktikum Selberstimmen um die individuelle Vermittlung der Klavierstimmtechnik zu bemühen, und sich vor dem Hintergrund der aktuell aussterbenden Klavierstimmer mittels dieses kundenorientierten Angebots für die Verbreitung der Praxis und des Wissens der Kunst der guten Klavierstimmung einzusetzen, um so nämlich einen konstruktiven Beitrag zur Erhaltung des Kulturguts des Klavierspiels zu leisten.